Die bekanntesten Hautkrankheiten

Vanessa Sanger

Junge Frau mit Akne

Hautkrankheiten können jeden treffen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Viele Menschen leiden unter Symptomen wie Juckreiz, Rötungen oder Schuppen. Die Ursachen für Dermatosen sind vielfältig – von genetischen Faktoren über Umwelteinflüsse bis hin zu Infektionen. Doch es gibt Hoffnung: Für die meisten Hautkrankheiten stehen heute effektive Therapien zur Verfügung.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die häufigsten Dermatosen wie Akne, Schuppenflechte und Neurodermitis. Wir informieren Sie über typische Symptome, mögliche Behandlungsmöglichkeiten und geben Ihnen wertvolle Tipps zur Prävention. Denn mit der richtigen Pflege und einem gesunden Lebensstil können Sie Ihre Haut unterstützen und Beschwerden lindern.

Einführung in Hautkrankheiten

Hautkrankheiten zählen zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Sie können durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden, wie zum Beispiel genetische Veranlagung, Allergien, Infektionen oder äußere Einflüsse. Die Symptome von Hauterkrankungen sind vielfältig und reichen von Rötungen und Juckreiz über Schuppung bis hin zu Bläschen oder Knötchen auf der Haut.

Um die häufigsten Hauterkrankungen zu erkennen, ist es wichtig, auf typische Anzeichen zu achten. Dazu gehören Veränderungen der Hautfarbe, -struktur oder -beschaffenheit. Auch anhaltender Juckreiz, Brennen oder Schmerzen können Hinweise auf eine Erkrankung sein. Je nach Art und Schweregrad der Hauterkrankung können die Symptome stark variieren.

Die Haut ist mit einer Fläche von etwa zwei Quadratmetern das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie schützt uns vor schädlichen Umwelteinflüssen, reguliert die Körpertemperatur und dient als Sinnesorgan.

Zu den häufigsten Hauterkrankungen zählen unter anderem:

  • Neurodermitis (atopische Dermatitis)
  • Schuppenflechte (Psoriasis)
  • Akne
  • Rosazea
  • Kontaktekzeme
  • Pilzinfektionen der Haut
  • Virale und bakterielle Infektionen

Um die Ursachen einer Hauterkrankung zu identifizieren und eine gezielte Behandlung einzuleiten, ist es ratsam, frühzeitig einen Dermatologen aufzusuchen. Dieser kann durch eine gründliche Untersuchung und gegebenenfalls weitere Tests die genaue Diagnose stellen und individuell angepasste Therapiemaßnahmen empfehlen.

Schuppenflechte (Psoriasis)

Die Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die sich durch schuppige Hautveränderungen an verschiedenen Körperstellen auszeichnet. Sie tritt familiär gehäuft auf und betrifft etwa zwei bis drei Prozent der deutschen Bevölkerung. Die Erkrankung verläuft in Schüben und ist nicht ansteckend.

Symptome der Schuppenflechte

Typische Anzeichen der Psoriasis sind gerötete, juckende und schuppende Hautveränderungen, die meist an den Ellenbogen, Knien, dem Steißbein oder an Hand- und Fußflächen auftreten. Die betroffenen Hautstellen können mitunter schmerzhaft sein. Etwa 20 Prozent der Patienten entwickeln zusätzlich eine Psoriasis-Arthritis mit Gelenkbeschwerden.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genaue Ursache für die Autoimmunreaktion bei Psoriasis ist noch nicht vollständig geklärt. Eine erbliche Veranlagung spielt eine wichtige Rolle, wobei Übergewicht, Alkoholkonsum, Rauchen, Hautverletzungen, Stress und bestimmte Medikamente als Risikofaktoren gelten. Auch Infektionen können Schübe der Schuppenflechte auslösen. Die Hautveränderungen entstehen durch ein rasant beschleunigtes Zellwachstum, wobei die Haut an betroffenen Stellen in nur drei bis sechs Tagen verhornt.

Behandlungsmöglichkeiten bei Psoriasis

Obwohl die Schuppenflechte nicht heilbar ist, können die Symptome mit verschiedenen Therapien gelindert werden. Eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und Hautpflege spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung. Bei mittelschweren bis schweren Fällen von Psoriasis oder bei Psoriasis-Arthritis kommen Basismedikamente und bei Bedarf biotechnologisch hergestellte Biologika zum Einsatz. Zur Einstufung des Schweregrades der Schuppenflechte wird der PASI (Psoriasis Area and Severity Index) verwendet, der den Verlauf der Erkrankung dokumentiert.

Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung in der Schweiz leiden an Schuppenflechte, während in Deutschland zwischen zwei und drei Millionen Menschen von dieser chronisch entzündlichen Hauterkrankung betroffen sind.

Hautkrebs

Hautkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten weltweit und tritt in verschiedenen Formen auf. Die zwei Hauptkategorien sind schwarzer Hautkrebs (Melanom) und weißer Hautkrebs, der wiederum in Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom unterteilt wird. In den letzten Jahrzehnten hat die Zahl der Hautkrebserkrankungen deutlich zugenommen, insbesondere bei hellhäutigen Bevölkerungsgruppen mit hoher Sonnenexposition.

Arten von Hautkrebs

Schwarzer Hautkrebs, auch bekannt als malignes Melanom, entwickelt sich aus den pigmentbildenden Zellen der Haut (Melanozyten). Er erscheint häufig als unregelmäßiger, dunkler Fleck, dessen Farbe, Größe und Form sich im Laufe der Zeit verändern. Obwohl das Melanom seltener auftritt als weißer Hautkrebs, ist es aggressiver und hat eine höhere Tendenz zur Metastasierung.

Weißer Hautkrebs umfasst Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome. Basalzellkarzinome sind die häufigste Form und treten vorwiegend an sonnenexponierten Hautpartien auf. Sie wachsen langsam und metastasieren selten. Plattenepithelkarzinome entstehen aus den verhornenden Zellen der Oberhaut und können ein aggressiveres Verhalten zeigen als Basalzellkarzinome.

Risikofaktoren für die Entwicklung von Hautkrebs

Der Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs ist die UV-Strahlung, sei es durch natürliches Sonnenlicht oder künstliche Quellen wie Solarien. Weitere Faktoren, die das Hautkrebsrisiko erhöhen können, sind:

  • Heller Hauttyp mit Neigung zu Sonnenbränden
  • Zahlreiche Muttermale (Nävi)
  • Genetische Veranlagung und familiäre Vorbelastung
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Chronische Hauterkrankungen und -entzündungen
  • Exposition gegenüber krebserregenden Stoffen wie Teer oder Arsen

Vorbeugung und Früherkennung

Die wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung von Hautkrebs sind der Schutz vor übermäßiger UV-Strahlung und die regelmäßige Selbstuntersuchung der Haut. Dazu gehören:

  • Vermeidung von direkter Sonnenexposition, besonders in der Mittagszeit
  • Tragen von schützender Kleidung und Kopfbedeckung
  • Großzügiges Auftragen von Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor
  • Regelmäßige Selbstuntersuchung der Haut auf verdächtige Veränderungen
  • Jährliche Hautkrebsvorsorge beim Dermatologen, insbesondere bei erhöhtem Risiko

Die Früherkennung spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Hautkrebs. Wird ein Tumor in einem frühen Stadium entdeckt, sind die Heilungschancen in der Regel sehr gut. Daher ist es wichtig, die Haut regelmäßig selbst zu untersuchen und bei verdächtigen Veränderungen umgehend einen Hautarzt aufzusuchen.

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Neurodermitis (Atopische Dermatitis)

Neurodermitis, auch als atopische Dermatitis bekannt, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die sich durch juckende Ekzeme auszeichnet. Diese Erkrankung tritt häufig schubweise auf und kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.

Symptome der Neurodermitis

Die charakteristischen Symptome der Neurodermitis umfassen:

  • Juckende, gerötete und schuppende Ekzeme
  • Bevorzugtes Auftreten in den Arm- und Kniebeugen, im Gesicht und am Hals
  • Trockene, empfindliche Haut aufgrund einer gestörten Hautbarriere
  • Häufig dichter mit Keimen wie Staphylokokkus aureus besiedelte Haut
  • Mögliche Begleiterscheinungen wie Schlafprobleme und Unruhe bei Kindern

Auslöser und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen der Neurodermitis sind noch nicht vollständig geklärt, jedoch spielen verschiedene Faktoren, sogenannte Trigger, eine Rolle:

  • Genetische Veranlagung, insbesondere bei Familienmitgliedern mit atopischen Erkrankungen
  • Störungen des Immunsystems und eine überschießende Reaktion auf Umweltreize
  • Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung, Tabakrauch und starke Duftstoffe
  • Allergene wie Lebensmittel, Pollen, Hausstaub und Tierhaare
  • Infekte, körperliche Belastungen und mechanisch belastende Tätigkeiten

Etwa jedes sechste bis zwölfte Kind unter sechs Jahren in Deutschland leidet an Neurodermitis oder atopischer Dermatitis. Kinder mit einem betroffenen Elternteil haben ein Erkrankungsrisiko von 20 bis 40 Prozent, bei beiden betroffenen Elternteilen steigt dieses auf 60 bis 80 Prozent. Damit gehört die Neurodermitis zu den häufigsten Hautkrankheiten in Deutschland.

Behandlung und Pflege bei Neurodermitis

Die Therapie der Neurodermitis zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, Entzündungen zu hemmen und die Haut zu pflegen. Dazu gehören:

  1. Rückfettende Cremes und Salben zur Verbesserung der Hautbarriere
  2. Entzündungshemmende Salben mit Kortison oder Calcineurin-Inhibitoren
  3. Lichttherapie (UV-Bestrahlung) zur Linderung der Symptome
  4. Bei schweren Verläufen auch systemische Immunsuppressiva
  5. Verwendung pH-neutraler Waschlotionen oder Ölbäder statt echter Seifen
  6. Kleidung aus weichen, hautfreundlichen und schweißaufsaugenden Fasern
  7. Vermeidung von Triggerfaktoren wie Tabakrauch, starken Duftstoffen und identifizierten Allergenen

Eine konsequente Hautpflege, regelmäßige Besuche beim Dermatologen und eine ausgewogene Ernährung zur Stärkung des Immunsystems sind wichtige Bausteine im Umgang mit dieser atopischen Erkrankung.

Akne

Akne ist die häufigste Hauterkrankung weltweit und betrifft zwischen 70 und 95 Prozent aller Jugendlichen. Die Erkrankung ist durch typische Hauteffloreszenzen wie Comedonen (umgangssprachlich als Mitesser bezeichnet), Pusteln und Pickel gekennzeichnet. Ursache für die Entstehung von Akne ist eine übermäßige Talgproduktion, die zu einer Verstopfung der Talgdrüsenausführungsgänge führt. Bakterien können sich in den verstopften Poren vermehren und Entzündungen hervorrufen.

Obwohl Akne meist in der Pubertät auftritt, kann sie in schweren Fällen auch bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben oder sogar erstmals nach dem 25. Lebensjahr auftreten. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen, wobei Männer häufiger unter schweren Verlaufsformen leiden. Einige Sonderformen wie die Acne fulminans treten vorwiegend bei männlichen Jugendlichen auf.

Nur in 15 bis 30 Prozent der Fälle ist eine medizinische Behandlung aufgrund des Schweregrades der Akne erforderlich.

Entgegen weitläufiger Meinung gibt es keine speziellen Lebensmittel, die Akne auslösen. Allerdings kann ein übermäßiger Konsum von Milchprodukten und Kohlenhydraten mit hohem glykämischen Index den Verlauf ungünstig beeinflussen. Auch Rauchen steht im Verdacht (PDF, Seite 16), durch entzündungsfördernde Substanzen Akne zu begünstigen oder zu verschlimmern, wobei diese Annahme unter Experten kontrovers diskutiert wird.

In der Behandlung von Akne kommen je nach Schweregrad verschiedene Wirkstoffe zum Einsatz. Eine zentrale Rolle spielen dabei Retinoide, Abkömmlinge des Vitamin A, die direkt den Talgstoffwechsel regulieren und so der übermäßigen Talgproduktion entgegenwirken. Sie werden sowohl lokal in Form von Cremes und Gelen als auch systemisch als Tabletten (Isotretinoin) eingesetzt.

Weitere bewährte Wirkstoffe in der Aknetherapie sind:

  • Benzoylperoxid: wirkt antibakteriell und entzündungshemmend
  • Salicylsäure: löst Verstopfungen der Poren
  • Antibiotika (lokal und oral): hemmen das Wachstum von Bakterien
  • Zinkverbindungen: haben einen antientzündlichen Effekt

Ergänzend zu den medikamentösen Therapien tragen eine gute Hautpflege und -hygiene zum Behandlungserfolg bei. Dabei sollten milde Reinigungsprodukte verwendet und die Haut nicht zu häufig gewaschen werden, um einer zusätzlichen Reizung vorzubeugen. Dekorative Kosmetik sowie fettige Cremes und Salben sollten gemieden werden.

Rosazea

Rosazea ist eine chronische Hauterkrankung, die durch wiederkehrende Gesichtsrötungen, Pusteln und Knötchen gekennzeichnet ist. Sie betrifft schätzungsweise vier Millionen Menschen in Deutschland und entwickelt sich typischerweise bei Personen über 30 Jahren, wobei hellhäutige Individuen und Frauen häufiger betroffen sind. Weltweit leiden etwa 415 Millionen Menschen an Rosazea, was die Bedeutung dieser Erkrankung unterstreicht.

Formen der Rosazea

Es gibt verschiedene Formen der Rosazea, darunter:

  • Erythematös-teleangiektatische Rosazea: Gekennzeichnet durch anhaltende Rötungen und sichtbare Äderchen im Gesicht.
  • Papulopustulöse Rosazea: Zusätzlich zu den Rötungen treten entzündliche Knötchen und Pusteln auf.
  • Phymatöse Rosazea: Eine fortgeschrittene Form, bei der es zu einer Verdickung der Haut, besonders an der Nase (Rhinophym), kommen kann. Männer sind häufiger von schweren Fällen mit phymatösen Veränderungen betroffen.
  • Okuläre Rosazea: Betrifft die Augen und kann zu Symptomen wie Trockenheit, Brennen und Fremdkörpergefühl führen.

Mögliche Ursachen und Trigger

Die genaue Ursache der Rosazea ist noch nicht vollständig geklärt, aber es werden verschiedene Faktoren diskutiert, wie eine genetische Veranlagung, Störungen des Immunsystems und Gefäßveränderungen. Bestimmte Triggerfaktoren können die Symptome der Rosazea verschlimmern:

  • Extreme Temperaturen, Wind und hohe UV-Belastung
  • Stress und emotionale Belastungen
  • Scharfe, heiße Speisen und Getränke
  • Alkohol und koffeinhaltige Getränke
  • Bestimmte Lebensmittel wie Tomaten, Zitrusfrüchte und einige Milchprodukte

Das Führen eines Tagebuchs zur Identifizierung individueller Trigger kann bei der Bewältigung der Rosazea hilfreich sein.

Therapieoptionen bei Rosazea

Die Behandlung der Rosazea richtet sich nach dem jeweiligen Hautzustand und umfasst sowohl topische als auch systemische Medikamente. Für sichtbare Äderchen kann eine Laser- oder Lichttherapie eingesetzt werden, wobei meist etwa vier Behandlungssitzungen erforderlich sind. Diese kosmetische Behandlung wird jedoch nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.

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In schweren Fällen können Betablocker verschrieben werden, obwohl sie nicht offiziell für die Rosazea-Behandlung zugelassen sind. Ihre Wirksamkeit bei Rosazea wird noch erforscht. Kortikosteroid-Cremes sollten vermieden werden, da sie die Symptome verschlimmern und zu einer steroidinduzierten Rosazea führen können.

Neben der medizinischen Behandlung können Stressmanagement-Techniken wie die Progressive Muskelentspannung oder das Autogene Training dazu beitragen, Schübe der Rosazea zu reduzieren. Eine sanfte Hautpflege mit alkohol- und duftfreien Produkten wird für Personen mit Rosazea empfohlen.

Für Betroffene bietet die Deutsche Rosazea Hilfe e.V. Unterstützung und Informationen an. Obwohl die Prävalenz der Rosazea in Deutschland zwischen 2-12% der Bevölkerung liegt und potenziell bis zu 10 Millionen Menschen betreffen kann, sind sich viele Betroffene ihrer Erkrankung möglicherweise nicht bewusst.

Pilzinfektionen der Haut

Pilzinfektionen der Haut, auch als Dermatomykosen bekannt, sind weit verbreitete Erkrankungen, die durch verschiedene Pilzarten wie Dermatophyten, Hefen und Schimmelpilze verursacht werden. Diese Infektionen können unterschiedliche Körperstellen befallen, darunter die Haut selbst, aber auch Haare und Nägel.

Häufige Pilzerkrankungen der Haut

Zu den häufigsten Formen von Hautpilzinfektionen zählen:

  • Fußpilz (Tinea pedis): Betrifft vor allem die Zehenzwischenräume und zeigt sich mit geröteter, schuppiger Haut. Je nach Form kann er squamös-hyperkeratotisch oder vesikulös-dyshidrotisch auftreten.
  • Ringelflechte (Tinea corporis): Tritt am Rumpf und an den Extremitäten auf und ist durch runde, schuppige Rötungen gekennzeichnet.
  • Kopfpilz (Tinea capitis): Kann zu haarlosen Bereichen mit gräulicher Schuppung auf der Kopfhaut führen.
  • Handpilz (Tinea manuum): Zeigt sich mit Hautbeschwerden wie Bläschen und schuppigen Infektionsherden an den Händen. Eine Sonderform ist das „One hand/two feet“-Syndrom, bei dem Symptome an einer Handfläche und beiden Fußsohlen auftreten.

Weitere Formen sind Nagelpilz (Onychomykose), Leistenpilz sowie die Mikrosporie, eine Fadenpilzerkrankung bei Kindern, die oft durch Kontakt mit erkrankten Haustieren entsteht.

Risikofaktoren für Hautpilzinfektionen

Es gibt verschiedene Umstände, die das Risiko für eine Hautpilzinfektion erhöhen können. Dazu gehören:

  • Geschwächtes Immunsystem, beispielsweise durch Erkrankungen wie Diabetes oder bestimmte Medikamente
  • Durchblutungsstörungen
  • Übergewicht
  • Mangelnde Hygiene
  • Feuchtigkeit, zum Beispiel durch häufiges Tragen geschlossener Schuhe
  • Enger Hautkontakt mit infizierten Personen oder kontaminierten Gegenständen

Wenn Sie den Verdacht auf eine Pilzinfektion der Haut haben, sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen. Dieser kann durch eine körperliche Untersuchung und gegebenenfalls einen Abstrich des betroffenen Hautareals die Diagnose stellen und eine geeignete Behandlung, meist mit antimykotischen Cremes, Lösungen oder Tabletten, einleiten.

Nesselsucht (Urtikaria)

Die Nesselsucht, auch bekannt als Urtikaria, ist eine häufige Hauterkrankung, von der etwa jeder vierte Mensch einmal im Leben betroffen ist. Charakteristisch für die Nesselsucht sind sogenannte Quaddeln, die plötzlich auftreten und meist mit starkem Juckreiz einhergehen. Man unterscheidet zwischen einer akuten Form, die bis zu sechs Wochen andauert, und einer chronischen Form, die länger als sechs Wochen besteht.

Es gibt verschiedene Formen der Nesselsucht, die nach ihren Auslösern unterschieden werden. Die spontane Urtikaria tritt ohne erkennbaren äußeren Reiz auf, während die physikalische Urtikaria durch mechanische Reize wie Druck oder Vibration, Temperaturreize wie Kälte, Wärme oder Licht sowie durch andere Faktoren wie Schweiß, Wasser oder Anstrengung ausgelöst werden kann.

Etwa 9 bis 20 Prozent der Menschen entwickeln einmal im Leben eine Nesselsucht. Von der chronischen Form sind bis zu 5 Prozent der Bevölkerung betroffen, wobei Frauen doppelt so häufig wie Männer erkranken.

Bei der chronischen Nesselsucht treten die Symptome entweder täglich auf (chronisch-kontinuierliche Form) oder es kommt zu Krankheitsschüben, die sich mit symptomfreien Phasen abwechseln (chronisch-rezidivierende Form). In vielen Fällen lässt sich keine eindeutige Ursache für die chronische Nesselsucht finden. Manchmal spielen Autoimmunreaktionen eine Rolle.

Eine mögliche Komplikation der Nesselsucht sind Angioödeme, Schwellungen der tieferen Hautschichten oder Schleimhäute. Diese können im Extremfall lebensbedrohlich sein, wenn sie die Atmung behindern. Mehr als die Hälfte aller Patienten mit spontaner chronischer Nesselsucht entwickeln sowohl Quaddeln als auch Angioödeme.

Zur Behandlung der Nesselsucht kommen in erster Linie antiallergisch wirkende Medikamente, sogenannte Antihistaminika, zum Einsatz. Bei der chronischen Form können zusätzlich Kortisontabletten, Leukotrienantagonisten oder Immunsuppressiva erforderlich sein. Wichtig ist zudem, mögliche Auslöser zu meiden und die Haut schonend zu pflegen.

Kontaktekzeme

Kontaktekzeme gehören zu den häufigsten Hauterkrankungen und betreffen etwa 15 bis 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung im Laufe ihres Lebens, unabhängig vom Alter. Sie entstehen als entzündliche Reaktion der Haut auf direkte Reize von außen und können in zwei Formen auftreten: als irritativ-toxisches Kontaktekzem oder als allergisches Kontaktekzem.

Das irritativ-toxische Kontaktekzem wird durch den wiederholten Kontakt mit hautreizenden Substanzen wie Lösungsmitteln, Reinigungsmitteln oder Säuren hervorgerufen. Es kommt etwa doppelt so häufig vor wie das allergische Kontaktekzem und betrifft am häufigsten die Hände. Dem allergischen Kontaktekzem liegt hingegen eine Typ-IV-Allergie vom Spättyp zugrunde, die sich entwickelt, wenn die Haut mit einem auslösenden Allergen in Kontakt kommt.

Zu den häufigsten Allergenen, die ein allergisches Kontaktekzem hervorrufen können, zählen Nickel, Duftstoffe, Konservierungsmittel und bestimmte Pflanzen. Auch Inhaltsstoffe von Kosmetika, Tattoo-Farben oder Medikamenten können als Kontaktallergene wirken. Die Symptome eines Kontaktekzems äußern sich in Form von Rötungen, Bläschen, Schuppen und starkem Juckreiz an den betroffenen Hautarealen.

Die Behandlung von Kontaktekzemen besteht in erster Linie in der konsequenten Meidung des auslösenden Allergens oder der hautreizenden Noxe (Allergenkarenz). Lokal angewendete kortikoidhaltige Cremes und kühlende Umschläge können die Symptome lindern. Um einem Kontaktekzem vorzubeugen, sind sowohl im Beruf als auch im Alltag geeignete Hautschutz- und Pflegemaßnahmen wichtig. Dazu gehören das Tragen von Schutzhandschuhen, die Verwendung milder Reinigungsmittel und das regelmäßige Eincremen der Hände. Eine sorgfältige Handhygiene kann dazu beitragen, das Risiko für irritative Kontaktekzeme zu senken.

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Infektionen durch Viren und Bakterien

Neben den bereits erwähnten Hautkrankheiten können auch Infektionen durch Viren und Bakterien zu ernsthaften Hautproblemen führen. Diese Erreger sind in der Lage, die natürliche Hautbarriere zu überwinden und Entzündungen auszulösen. Gerade in der kalten Jahreszeit steigt das Risiko für virale und bakterielle Hautinfektionen, da die Haut durch die trockene Luft und häufiges Händewaschen stärker beansprucht wird.

Virale Hautinfektionen

Zu den häufigsten viralen Hautinfektionen zählen Herpes simplex, auch bekannt als Lippenherpes, sowie Dellwarzen und Windpocken. Diese Erkrankungen zeichnen sich durch gruppiert stehende Bläschen auf geröteter Haut aus. Die Übertragung erfolgt meist durch direkten Kontakt mit infizierten Personen oder kontaminierten Oberflächen. Auch eine Tröpfcheninfektion ist möglich, beispielsweise wenn erkrankte Kinder in Kindergärten oder Schulen die Viren weitergeben.

Weitere Beispiele für virale Hautinfektionen sind die sogenannten Mollusken, die durch das Molluscum contagiosum-Virus hervorgerufen werden, sowie das Hand-Fuß-Mund-Syndrom, das vor allem Kleinkinder betrifft. Die Behandlung viraler Hautinfektionen erfolgt meist symptomatisch mit kühlenden und juckreizstillenden Mitteln. In schweren Fällen können auch antiviral wirksame Medikamente zum Einsatz kommen.

Bakterielle Hautinfektionen

Bakterielle Hautinfektionen äußern sich oft in Form von schmerzhaften Pusteln, Furunkeln oder flächigen Entzündungen wie dem Erysipel, auch Wundrose genannt. Häufige Auslöser sind Streptokokken und Staphylokokken, die sich auf der Haut ansiedeln und in kleine Verletzungen eindringen. Begünstigt werden bakterielle Infektionen durch eine geschwächte Hautbarriere, beispielsweise bei trockener, rissiger Haut oder Vorerkrankungen wie Neurodermitis.

Streptokokken siedeln sich häufig in der Nase und im Rachen von Erkrankten an und werden vor allem von Kindern im Kindergarten oder in der Schule weitergereicht.

Die Therapie bakterieller Hautinfektionen erfolgt in der Regel mit entzündungshemmenden Cremes und desinfizierenden Präparaten. Bei schweren Verläufen oder tiefer reichenden Infektionen wie Phlegmonen kommen häufig auch Antibiotika zum Einsatz. Um das Risiko für bakterielle Hautinfektionen zu minimieren, sind eine sorgfältige Hautpflege sowie die Behandlung vorbestehender Hauterkrankungen entscheidend.

Pilzinfektionen der Haut, wie Tinea oder Pityriasis versicolor, werden durch spezielle pilzhemmende Mittel, sogenannte Antimykotika, therapiert. Bei hartnäckigen Nagelpilzinfektionen kann ergänzend eine Laserbehandlung sinnvoll sein. Auch parasitäre Erkrankungen wie Krätze, die durch Milben verursacht wird, erfordern eine gezielte medikamentöse Therapie.

Insgesamt gilt: Eine intakte Hautbarriere ist der beste Schutz vor Infektionen durch Viren, Bakterien und andere Erreger. Neben einer gesunden Lebensweise mit ausgewogener Ernährung gehören dazu auch eine schonende Reinigung und Pflege der Haut sowie die frühzeitige Behandlung von Hautproblemen. Bei anhaltenden oder schweren Hautveränderungen sollte immer eine ärztliche Abklärung erfolgen, um die Ursache festzustellen und geeignete Therapiemaßnahmen einzuleiten.

Hautkrankheiten: Wann zum Arzt?

Viele Hautkrankheiten lassen sich zunächst gut zu Hause behandeln. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, um einen Arzt aufzusuchen? Grundsätzlich gilt: Wenn Sie unsicher sind oder die Symptome trotz Eigenbehandlung nicht abklingen, sollten Sie nicht zögern, fachärztliche Expertise in Anspruch zu nehmen. Nur so können die Beschwerden zuverlässig abgeklärt und eine gezielte Behandlung eingeleitet werden.

Besonders bei wiederkehrenden, unklaren oder stark belastenden Hautveränderungen ist der Gang zum Dermatologen ratsam. Dieser kann die genaue Ursache diagnostizieren und eine passende Therapie verordnen. Auch bei chronischen Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte sind regelmäßige Kontrollen sinnvoll, um den Behandlungserfolg zu überwachen und die Medikation bei Bedarf anzupassen.

Ein frühzeitiger Arztbesuch ist vor allem dann wichtig, wenn es sich um potenziell gefährliche Hautveränderungen handelt. Dazu zählen etwa Leberflecken, die sich in Form, Farbe oder Größe verändern. Hier kann eine fachärztliche Untersuchung Klarheit bringen und im Zweifelsfall lebensrettend sein.

Neben Hautkrebs gibt es weitere Hautprobleme, die eine besondere Expertise erfordern. Dazu gehören beispielsweise hartnäckige Pilzinfektionen oder schwere Akne. Wer unter solchen Erkrankungen leidet, sollte nicht zögern, sich in die Hände eines erfahrenen Dermatologen zu begeben. Dieser kann die Symptome gezielt abklären und eine maßgeschneiderte Behandlung einleiten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Bei Hautkrankheiten ist es immer ratsam, auf Nummer sicher zu gehen. Eine frühzeitige fachärztliche Abklärung und Behandlung kann den Verlauf positiv beeinflussen und die Lebensqualität entscheidend verbessern. Scheuen Sie sich also nicht, bei Bedarf einen Hautarzt aufzusuchen – Ihre Haut wird es Ihnen danken!

Fazit

Hautkrankheiten gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden und können das Wohlbefinden der Betroffenen stark beeinflussen. Glücklicherweise gibt es für viele Hautprobleme heute wirksame Behandlungsmöglichkeiten. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Therapie liegt in einer sorgfältigen Diagnose durch den Dermatologen, um eine maßgeschneiderte individuelle Therapie zu entwickeln.

Durch das gewissenhafte Umsetzen der ärztlichen Empfehlungen, die regelmäßige Anwendung verschriebener Arzneimittel und eine schonende Hautpflege lassen sich zahlreiche Dermatosen wirksam in den Griff bekommen. Bei der Behandlung ist es zudem wichtig, psychologische Gesichtspunkte zu berücksichtigen und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Patient und Arzt aufzubauen.

Neben der medizinischen Versorgung spielt auch die Prävention eine zentrale Rolle. Durch einen achtsamen Umgang mit der Haut, den Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen und eine ausgewogene Ernährung können Sie aktiv zu einer gesunden Haut beitragen. Lassen Sie sich bei Hautproblemen frühzeitig von einem erfahrenen Dermatologen beraten, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten und Ihre Lebensqualität zu verbessern.