Wie schützt man große Hallen vor Wind und Wetter? Ingenieurwissen einfach erklärt

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große Halle mit Tageslicht

Immer mehr Unternehmen in Deutschland nutzen die Möglichkeit, mit schnell aufgebauten und vergleichsweise günstigen Allzweckhallen bzw. Hallensystemen ihre Kapazitäten flexibel zu erweitern. In der Regel sind solche Hallen nach einem einheitlichen Schema konstruiert – leicht und aus möglichst wenigen Bauteilen. Doch bieten sie auch ausreichend Schutz vor Wind und Wetter? Die Antwort gibt es hier.

Wie sind moderne Hallen konstruiert und welche Formen gibt es?

Eine Allzweckhalle ermöglicht es, Sachen, Gegenstände, Fahrzeuge oder Tiere unterzustellen. Auch für die Lagerung von Holz, Stroh und anderen Materialien findet die Allzweckhalle Verwendung. Sie ist somit eine perfekte Lösung für diejenigen, die kein festes Gebäude bauen und/oder ein solches nur kurzzeitig nutzen möchten. Die Nutzung solcher Allzweckhallen zieht sich inzwischen durch alle Bereiche der Industrie, der wichtigste Vorteil liegt in ihrer Individualität. Dank moderner Technologie und Bauweise passt sich die Allzweckhalle den gegebenen Umständen an. Für die private und gewerbliche Nutzung besteht die Möglichkeit des Kaufes einer Allzweckhalle, aber auch die Anmietung ist möglich. Das macht die Allzweckhalle zu einer kostengünstigen Alternative gegenüber sämtlichen Fertigbauten.

Welche Systeme gibt es?

Auch wenn der grundsätzliche Aufbau bei allen Systemen ähnlich ist – es gibt inzwischen verschiedene Bauweisen von Leichtbau- und Allzweckhallen. Die beiden verbreitetsten stellen wir im Folgenden vor;

Die Zelthalle

Der Aufbau einer sogenannten Zelthalle geht besonders einfach vonstatten. Das Grundgerüst besteht bei den meisten Modellen aus einer verzinkten Rohrkonstruktion und ist somit sicher vor Rost geschützt. Darüber wird anschließend die Doppelschlauchfolie in breiten Bahnen gespannt und mit Drahtseilen, die mit Kunststoff überzogen sind, festgemacht. Einzelne Bahnen können so jederzeit ausgewechselt werden. Zum Schluss wird die Rohrkonstruktion fest im Boden verankert. Die Doppelschlauchfolie ist in verschiedenen Farben – auch in transparent – erhältlich und passt sich so in die Umgebung ein.

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Die Zelthalle sowie das gesamte Hallensystem können individuell nach Größe, Farbe und Ausstattung in Serie angefertigt werden, jedoch besteht auch die Möglichkeit von Sonderanfertigungen, die ganz auf die Wünsche des Kunden zugeschnitten sind.

Ein Nachteil der Zelthalle besteht darin, dass sie durch die Dacheindeckung lediglich mit Folie relativ anfällig gegen extreme Witterungsbedingungen wie Starkregen, Hagel und Sturm ist. Wer also in einer besonders gefährdeten Gegend ansässig ist, sollte besser auf ein anderes, stabileres Hallenmodell ausweichen.

Fest- bzw. Leichtbauhalle

Ein weiteres Hallensystem ist die sogenannte Festbau- oder Leichtbauhalle. Dieses Hallensystem bietet viel Platz und kann als Lagerhalle, Unterstellmöglichkeit und auch als Produktionshalle genutzt werden. Auch die Individualisierungsmöglichkeiten sind hierbei besonders vielfältig – das Hallensystem kann ganz nach den Wünschen des Auftraggebers gestaltet werden.

Von Vorteil ist bei diesem Hallensystem, dass es dank der Systembauweise millimetergenau montiert werden kann und deutlich stabiler ist als etwa eine Zelthalle. Durch innovative Werkstoffe wie z. B. nachhaltiges Trapezblech wird es möglich, die Halle gleichzeitig leicht und trotzdem widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse zu gestalten. Auch die Möglichkeiten zum Isolieren der Halle sind wesentlich vielfältiger als bei einer Zelthalle, das spart Energie und verbessert die Arbeitsbedingungen sowohl im Sommer als auch im Winter.

Gerade in der Industrie werden derartige Hallensysteme immer wieder eingesetzt. Sie sind eine schnelle und flexible Möglichkeit, Räume für die Lagerung von Materialien oder zur Ausweitung der Produktion in kürzester Zeit zu schaffen. Gern werden die verschiedensten Hallensysteme auch für den Verkauf auf Messen bzw. für Ausstellungen genutzt – der Aufbau und der Abbau können von entsprechenden Dienstleistern übernommen werden.

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Welche Elemente verbessern die Beständigkeit gegen Wind und Wetter bei großen Industriehallen?

Wir hatten es bereits angeschnitten: Die Beständigkeit großer Industriehallen gegen Wind und Wetter hängt sowohl von konstruktiven als auch von materiellen Elementen ab. Beide Komponenten müssen möglichst perfekt aufeinander abgestimmt sein.

Hochwertige und korrosionsbeständige Werkstoffe wie verzinkter Stahl oder Aluminium schützen die tragenden Strukturen zuverlässig vor Feuchtigkeit und Rost. Ebenso wichtig ist die Außenverkleidung. Hier sorgen moderne Sandwichpaneele oder Trapezbleche mit wetterresistenter Beschichtung für eine gute Wärmedämmung und für den Schutz vor Niederschlägen aller Art und starken Temperaturschwankungen. Dabei sollte die Verbindung zwischen den Paneelen so ausgeführt werden, dass kein Wasser eindringen kann. Trotzdem muss eine gewisse Beweglichkeit für den Ausgleich von Temperaturschwankungen erhalten bleiben.

Thema Statik: Die gesamte Konstruktion muss so geplant werden, dass sie hohe Windlasten aufnehmen kann – vor allem, wenn das Gebäude in einer exponierten Lage aufgestellt wird. Dies betrifft sowohl die Auslegung des Tragwerks als auch die sichere Verankerung im Fundament. Alle Dachelemente sollten windsogsicher verankert werden, dies verhindert das Abheben einzelner Bauteile oder des gesamten Daches bei Sturm. Wichtig ist eine effektive Entwässerung, um Schäden durch stehendes Wasser oder Eisbildung zu vermeiden. Hierfür spielen primär die richtige Dachneigung und ausreichend dimensionierte Entwässerungseinrichtungen eine Rolle.