Nicht jeder Gartenfreund hat auch einen eigenen Garten zur Verfügung. Oft müssen Fensterbank und ein Balkon für den Anbau von Gemüse reichen. Was viele jedoch nicht wissen: Auch auf einem gewöhnlichen Balkon lässt sich ein Gewächshaus aufstellen. Wie das geht und was dabei zu beachten ist, erklären wir hier.
Eines vorweg: Der Balkon eignet sich natürlich nicht für ein voll ausgewachsenes Gewächshaus, dafür aber umso mehr für ein kleines Anlehn- bzw. Foliengewächshaus. Diese gibt es in unterschiedlichen Größen, so dass Sie für die Auswahl nur die Abmessungen Ihres Balkons beachten müssen.
Was ist ein Anlehngewächshaus?
Ein sogenanntes Anlehngewächshaus wird in der Regel direkt an einer Hauswand, Garagenwand oder einfach am Schuppen „angelehnt“ und nimmt so bei optimalen Bedingungen den geringsten Platz ein. So kann es auch auf der Terrasse oder sogar auf einem sonnigen Balkon aufgestellt werden.
Ein Anlehngewächshaus bietet also den klaren Vorteil, dass es sehr platzsparend aufgestellt werden kann und dabei genügend Raum für eine geringe Anzahl von Pflanzen wie Tomaten liefert. Speziell ertragreiche Pflanzen wie die erwähnten Tomaten oder auch Salatgurken fühlen sich im Anlehngewächshaus wohl und bringen für den ausgewiesenen Platz hohe Erträge.
Die richtige Größe
Natürlich richtet sich die Größe des Gewächshauses nach den Gegebenheiten vor Ort. Für kleine Balkone gibt es auf dem Markt passende Anlehngewächshäuser zu kaufen, die nur wenige Quadratmeter Stellfläche benötigen. Es gibt aber auch große, vollwertige Anlehngewächshäuser aus Aluminiumprofilen, die direkt am Haus befestigt werden können, sehr schick aussehen und viel Platz für Gemüse, Obst und Co. bieten. Sie eignen sich jedoch nur für große Balkone und Terrassen.
Benötigt das Gewächshaus auf dem Balkon einen Boden?
Sie können natürlich nicht einfach Erde auf Ihren Balkonboden schütten und dann Pflanzen einsetzen. Dafür bieten sich aber mit Mörtelkübeln aus dem Baumarkt ganz hervorragende Pflanzgefäße, in denen sich auch Tomaten, Gurken, Paprika und viele andere Gemüsesorten absolut wohlfühlen. Die Kübel gibt es in verschiedenen Größen und zumeist in der Farbe Schwarz zu absolut günstigen Preisen in jedem Baumarkt.
Bevor Sie Pflanzen in die Mörtelkübel einsetzen, sollten Sie einige Dinge beachten:
Lassen Sie den Kübel nach dem Kauf erst 1 – 2 Wochen draußen ausdünsten. Verschiedene Chemikalien, aus denen der Kübel hergestellt wird, riechen zunächst unangenehm und müssen diesen Geruch durch Ausdünsten verlieren. Aber keine Angst: Die Chemikalien haben später keine Auswirkungen auf den Geschmack des Gemüses.
Bevor Sie den Kübel mit Gartenerde oder Pflanzenanzuchterde befüllen und ins Gewächshaus stellen können, müssen Sie für eine geeignete Drainage, also einen guten Wasserablauf, sorgen. Stechen Sie dafür mit einem Schraubendreher einfach in paar Löcher in den Boden des Kübels und legen in das Kübelinnere einige Kieselsteine oder zerbrochene Tonscheren (z. B. von alten Blumentöpfen). Das hat den Vorteil, dass das Wasser später gut durch den Kübel und unten heraus sickern kann und die Pflanzen keine „nassen Füße“ bekommen. Wenn das fertig gestellt ist, kann der Kübel mit der Pflanze auch schon in das Gewächshaus auf dem Balkon.
Tipp: Tische als Innenleben verwenden
Für Anlehngewächshäuser auf größeren Balkonen oder Terrassen eignen sich alte Tische gut als „Innenleben“. Sie sorgen dafür, dass die Pflanzen nicht auf dem Boden stehen müssen – besonders bei viel Nässe und im Winter bei Frost ist das wichtig. Außerdem sind die Tische unterfahrbar, was die Reinigung erleichtert und auch für Menschen mit Handicap sehr wichtig ist.
Das Wichtigste ist Licht!
Das Aufstellen des Gewächshauses auf dem Balkon oder der Terrasse macht keinerlei Sinn, wenn die Pflanzen nicht genug direktes Sonnenlicht bekommen. Stellen Sie das Gewächshaus auf dem Balkon also immer so auf, dass über den Tag verteilt möglichst viel Sonnenlicht an die Pflanzen kommt und sie so gut gedeihen können.