Allergien zählen zu den häufigsten sogenannten Zivilisationskrankheiten. Entsprechende allergische Reaktionen zeigen sich dabei sehr oft entweder über die Haut oder über die Atemwege, etwa in Form von Schnupfen. Dabei gibt es verschiedene Formen von allergischem Schnupfen – die beiden verbreitetsten möchten wir hier etwas näher vorstellen.
Heuschnupfen: Allergischer Schnupfen zur Pollenflugzeit
Den sogenannten Heuschnupfen gibt es schon seit Tausenden von Jahren. Doch welche Pollen können eine Allergie auslösen? Drei Gruppen von Pollen gelten in Deutschland als die Hauptauslöser des Heuschnupfens:
- Zwischen Februar und Mai frühblühende Bäume
- Zwischen Mai und Juli und Mitte August bis Mitte September Gräser und Getreide
- Im Frühherbst bestimmte Kräuter
Die am häufigsten anzutreffende Form ist hierbei die Allergie gegen Gräserpollen. Allergiker gegen Gräserpollen und Baumpollen sowie Menschen, die gegen beide Pollenarten allergisch sind, stellen rund drei Viertel aller Heuschnupfen-Betroffenen. Dabei beschränken sich die Allergien auf etwa ein Dutzend Pflanzen.
Allergischer Schnupfen das ganze Jahr über
Neben den besonders im Frühjahr auftretenden Pollen können auch viele andere Substanzen, die in unserer Umgebung auftreten, allergische Beschwerden hervorrufen. Diese sind dem Heuschnupfen grundsätzlich ähnlich. Die häufigsten Auslöser hierfür sind Tierhaare, Hausstaub (bzw. Ausscheidungen von Hausstaubmilben), Schimmelpilze, Nahrungsmittel und Medikamente. Durch diese Stoffe werden Symptome hervorgerufen, die denen des Pollen-Heuschnupfens weitgehend gleichen.
Die Pollenallergie
Die Symptome einer Pollenallergie ähneln denen des Heuschnupfens: Tränende Augen, eine ständig laufende Nase, vielleicht auch verengte Bronchien sind bei einem Allergiker, der eine Pollenallergie hat, an der Tagesordnung. Die Pollen oder der Heuschnupfen hängen sich in die oberen Atemwege ein, weil sie durch die Luft getragen und mit dem Wind eingeatmet werden.
Grundsätzlich ist jede Allergie lästig und mit allgemeinem Unwohlsein verbunden. Allergien wie die Pollenallergie oder der Heuschnupfen können jedoch besonders leidig werden. Man muss sich nicht nur ständig die Nase putzen, sondern bekommt auch immer wieder tränende Augen. Das kann zum Teil durchaus so weit gehen, dass derjenige, der durch die Allergien geplagt wird, seine Augen morgens nach dem Aufstehen gar nicht öffnen kann, weil sie über Nacht verklebt wurden. Auch schubweise auftretende Müdigkeit und Erschöpfungszustände können ein Symptom für eine Pollenallergie sein.
Diagnose von Heuschnupfen oder Pollenallergie
Bei Heuschnupfen oder einer Pollenallergie wird die eindeutige Diagnose meist durch einen Hauttest gestellt. Dafür gibt es sogenannte Prick-, Epi- und Scratch-Tests. Sie klären eindeutig, ob eine Allergie vorliegt oder nicht. Dafür werden mögliche Allergieauslöser auf die vorher angeritzte Haut aufgebracht und in die offene Hautstelle aufgetragen. Wenn der Patient mit einer Rötung reagiert, dann ist er auf den aufgebrachten Stoff allergisch.
Welche Therapieansätze gibt es?
Bei Heuschnupfen oder einer Pollenallergie wird es meist nötig, zuerst einmal die Symptome zu lindern, um dem Patienten so ein etwas erträglicheres Leben zu ermöglichen. Viele Antihistaminika – also Mittel gegen Allergien – lindern Allergie-Erscheinungen sehr gut. Zu diesen Mitteln gehören unter anderem Säfte, Augen- und Nasentropfen sowie diverse Atemsprays, die vom Arzt verordnet werden.
Für eine richtige Behandlung reicht es in der Regel aber nicht aus, die Symptome abzuschwächen oder zu beseitigen; man muss auch die Ursache bekämpfen. Wie aber soll das gehen? Die Pollen sind zu bestimmten Zeiten ja fast überall in der Luft. Viele Ärzte helfen durch Desensibilisierungen. Dem Körper des Patienten wird über einen längeren Zeitraum, über mehrere Jahre hinweg, das Allergie auslösende Mittel gespritzt, allerdings in einer so abgeschwächten Form, dass es dem Körper in der Regel nichts ausmacht und er in aller Ruhe eine gewisse Eigenabwehr entwickelt. Diese Möglichkeit der Therapie ist zwar die langwierigste, aber auch dafür die effektivste.
Des Weiteren werden alternative Therapieformen, etwa die Gemmotherapie, zur Behandlung von Allergien immer beliebter. Sie gelten als sanfter und mit weniger Nebenwirkungen verbunden, sind aber wissenschaftlich zum größten Teil noch nicht anerkannt. Ein Versuch kann es trotzdem wert sein.